Amalgam
Seit fast 200 Jahren ist Amalgam das meistverwendete zahnärztliche Füllungsmaterial. Amalgam ist eine Legierung,
also ein Gemisch verschiedener Metalle. Das heute verwendete Silberamalgam verfügt über plastische Eigenschaften. Es ist dennoch sehr umstritten, weil es einen erheblichen Anteil an umweltbelastendem und gesundheitsschädlichem Quecksilber enthält und unter bestimmten Umständen zu einer erhöhten Schwermetallbelastung des Organismus führen kann.
Im Übrigen gibt es eine Reihe von Kontraindikationen, also von Fällen, in denen Amalgam nicht eingesetzt werden darf. In diesen Fällen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine Kompositfüllung. Dazu gehören unter anderem:
• Füllungen am Milchgebiss
• Füllungsbehandlungen in der Schwangerschaft / in der Stillzeit
• Behandlungen an Patienten mit nachgewiesener Amalgam-Allergie (Allergietest erforderlich)
• Behandlungen an Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Bestätigung durch Facharzt erforderlich)
Abgesehen von den oben aufgeführten Ausnahmefällen sollte aus Sicht der gesetzlichen Krankenkassen für Füllungen im Seitenzahnbereich in aller Regel Amalgam verwendet werden. Im Seitenzahnbereich werden auch bei Verwendung höherwertiger alternativer Materialien immer die Kosten für eine Amalgamfüllung übernommen, während der Patient den Differenzbetrag selbst aufbringt.
Wenn Zahnfüllungen aus Amalgam Defekte aufweisen, versuchen wir, Amalgam nach Möglichkeit nicht mehr zu verwenden, da die Diskussion um gesundheitsbeeinträchtigende Wirkungen der Quecksilberanteile in der Öffentlichkeit nicht abreißen.
Wir stellen in der täglichen zahnärztlichen Betreuung fest, dass der allergrößte Teil unserer Patienten Füllungen aus dem hochwertigen Komposit oder den Keramikeinlagefüllungen vorziehen, weil sie ästhetisch weitaus attraktiver sind und die gesundheitlichen Restrisiken der Amalgam-Füllung weder vom Patienten noch von der Zahnarztpraxis gerne getragen werden. Auch stellt bei vielen Indikationen ein anderes Material als Amalgam die bessere Wahl dar. Wir lassen Ihnen die bestmögliche Beratung zukommen, besprechen jede Entscheidung für oder gegen Amalgam ausführlich mit Ihnen und erläutern Ihnen das Für und Wider.
Amalgam-Entfernung
Es gibt zuweilen Fälle, in denen ein Austausch der Füllung erforderlich ist. So kann es beispielweise zu Rissbildung kommen, wenn eine verhärtete Altfüllung zu viel Druck auf den Zahn ausübt. Sofern es Ihre Zahnsubstanz zulässt, können wir Ihre vorhandenen Amalgam-Füllungen entfernen und durch Füllungen aus anderen Materialien ersetzen. Die Entfernung der Altfüllungen erfolgt unter besonderen Schutzvorkehrungen, die eine Belastung Ihres Organismus ausschließen.
Manchmal können Amalgam-Unverträglichkeiten nach einer zahnärztlichen Untersuchung auch auf andere Ursachen zurückgeführt werden und sind dann oft sehr einfach zu beheben, sodass wir den betreffenden Patienten zusätzliche Behandlungen und unnötige Kosten ersparen können. In jedem Fall nehmen wir Ihre Bedenken ernst – sofern Sie sich mit Amalgam unwohl fühlen oder gesundheitliche Beeinträchtigungen befürchten, sprechen Sie uns bitte an.